Versuch einer Nord-Süd-Querung der Pyrenäen mit dem Reiserad am Canigou-MassivUnter Geiern
Von Mariailles war der Weg war zunächst mit milder Steigung einigermaßen befahrbar, die Qualität des Weges jedoch sehr mau. Nach ca. 1 km nahm die Steigung wieder deutlich zu und man sah, dass der Weg in ein hübsches Almtal führt aus dem es nur einen Ausweg gibt - über den Berg! Abbildung 13. Nach einem Abschnitt mit nur sehr geringer Steigung wird der Weg bald wieder steiler und das Fahren nicht einfacher als das Schieben.
Abbildung 14. Der Weg gewinnt erneut schnell an Höhe. Bald schon kann man von oben in Richtung Norden auf Mariailles herunter blicken, der weiße Punkt links neben dem abgestorbenen Baum ist die alte Hütte von Marialles.
Abbildung 15. Auch wenn wir uns vom Pic du Canigou nun weiter südwärts entfernen, so rückt die Höhe des Gipfels noch einmal ein ganzes Stück näher.
Genauer: über den Bergrücken Pla Guillem. Der Weg wird immer schlechter, die
Geröllanteile und großen Steine nehmen zu. Fahren ist über große Abschnitte gar nicht
möglich, es ist schon
Schwerstarbeit das Fahrrad hier zu schieben. Mittlerweile kommen von Süden her
Wolken auf und schwappen über den Berg. Abbildung 16. Man kann nun deutlich sehen, wo der Weg den Berg quert. Der Bergrücken ist die Region "Pla Guillem" auf etwa 2200m. Ein wenig dahinter ist der "Collada del Vent" (2229m). Und dieser namensstiftende Wind treibt Wolken aus Richtung Süden über den Kamm. Wir erreichen den nächten Pass. An diesem steht ein kleines gusseisernes Kreuz (Croix de la Lipodère (2083m). Von hier hat man eine großartige Aussicht Richtung Westen, nach Py. Es ist ein ganz besonders erhabener Platz. Und Geier kreisen über uns - was für eindrucksvolle Vögel. Wir sind nun wirklich im Hochgebirge! Abbildung 17. Am "Croix de la Lipodère" (2083m). Auf der Grasfläche leben eine ungeheure Anzahl von Grillen und Grashüpfern. Über dem Tal in östlicher Richtung zum "Pic des Sept Hommes" (2724m) kreisen Geier. Eine imposante Erscheinung. Es ist sehr ruhig und es ist zu spüren, dass wir hier, weit, weit oben sind. Von Süden her droht indessen aufziehender Nebel.
Abbildung 18. Der kommende Weg ist erneut schmaler und in einem noch schlechteren Zustand. Ein Schild klärt auf, dass man hier nicht motorisiert unterwegs sein darf und, dass das Gebiet almwirtschaftlich genutzt wird. Kühe haben Vorfahrt.
Abbildung 19. Blick nach Westen vom "Croix de la Lipodère" in Richtung "Py"). Dort soll es einen alternativen Weg zur "Collada Roques Blanques" geben. Mit mehr Asphalt (bis auf 1760m, "Col de Mantet", aber so wie es an Hand der Karten wirkt, auch mit den weniger spektakulären Aussichten.
Die Wolken von Süden, wohin der
Weg nun wieder geht, werden nun ziemlich dicht, auch von Westen (Richtung
Py sieht es nicht so aus,
als würde bald die Sonne wieder herauskommen. Wir sind schon sehr weit gekommen
und nun wirklich weit ins Hochgebirge vorgedrungen. Beim Verzehr von ein paar
Keksen und dem Betrachten der imposanten Ausblicke
überlegen wir, ob wie die Fahrt fortsetzen können. Wir sind uns nicht sicher,
doch entschließen uns, es zu probieren.
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