Versuch einer Nord-Süd-Querung der Pyrenäen mit dem Reiserad am Canigou-Massiv

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Wenn man in Katalonien die Pyrenäen in Nord-Süd-Richtung mit dem Fahrrad queren will, so gibt es nur recht wenig interessante Pässe. Auf den folgenden Seiten wird eine bisher wenig dokumentierte hochalpine Route (in Abb. 2 magentafarben eingezeichnet) am Canigou-Massiv beschrieben.

Schaut man auf gängige Landkarten, so finden sich in Ostkatalonien nur Pässe, die entweder recht niedrig in Meeresnähe (der Col du Perthus - 299m, Autobahn E15 oder D900/N11) oder direkt am Meer (der schöne aber sehr niedrige) Coll dels Belitres - 165m, D914/N260) verlaufen.

Abbildung 1. Der "Colls dels Belitres" von der spanischen Seite aus gesehen. Im Tal Portbou.

Im Westen von Katalonien kann man die Route über Andorra wählen, die sehr hoch führt (2407m) und sehr verkehrsreich ist. Auch soll in Andorra das Fahrradfahren eher wenig Freude bereiten.
Etwas niedriger ist die Querung über Bourg Madame, ein klein wenig östlich von Andorra. Aber auch diese Straße (N116) ist sehr groß und mit dem Fahrrad nur ein mittlerer Spaß (zumindest im östlichen Teil bei Prades. Über den westlichen (und höher führenden) Teil der Straße liegen bisher keine eigenen Erfahrungen vor).

Abbildung 2. Die östlichen Pyrenäen. Die roten Kreise zeigen gängige Pässe mit asphaltierten Straßen. Die blauen Punkte zeigen die Pyrenäenquerung von 2006 über den Col d'Ares. In Magenta dargestellt ist die 2010 angegangene Route (von Barcelona an der Küste kommend). Die grünen Punkte zeigen eine alternative Route mit mäßigen Höhen und einer kleineren asphaltieren Straße.
Kartenmaterial © google

In der Mitte liegt der Pass Col d'Ares (D115/C38, 1513m). Die C38 ist in gutem Zustand und sehr gut zu fahren. Dieser Pass wurde 2006 in Süd-Nord-Richtung befahren - von der Küste kommend, durch die Garrotxa und Olot. Vor dem Col d'Ares liegt noch der Pass Capsacosta mit 870m Höhe - Bilder vom Col d'Ares und Capsacosta (Bilder 14-28). Danach ging es 2006 ostwärts über Amélie-les-Bains und Céret der D115 folgend Richtung Küste nach Arglès-sur-Mer (die Route ist mit den blauen Punkten in Abb. 2 dargestellt).
Diese Route war schon sehr schön, aber keine vollständige Querung der Pyrenäen, sondern nur des südlichen Hauptkamms. In Prats-de-Mollo (dem ersten französischen Ort nach dem Col d'Ares) sieht es eigentlich so aus, als käme man von dort nur über die D115 Richtung Osten weiter und als sei der Weg nach Norden durch das Canigou-Massiv versperrt. Wenn man aber google-Maps betrachtet und einige Karten mit einem genaueren Maßstab konsultiert, dann findet sich doch ein Weg von Prats-de-Mollo über das Canigou-Massiv (Pass Collada Roques Blanques, 2252m) in das nördlich gelegene Têt-Tal nach Casteil bzw. Villefranche-de-Conflent.
Leider ist im Internet so gut wie keine Beschreibung dieses Weges zu finden. Einige katalonische oder französische Seiten erwähnen diesen Weg, aber genaue Information ist kaum zu finden. Um Herauszufinden, ob eine Querung der Pyrenäen mit einem bepackten Reiserad über diesen Weg praktikabel ist oder nicht gab es also nur eine Möglichkeit: selber hinfahren und ausprobieren.

Der Versuch sollte von Norden her unternommen werden. Von der Küste (Argelès-sur-Mer) kommend das Têt-Tal nach Westen auf der N116 bis Villefranche-de-Conflent hochfahren. Auf diesem Weg hat man schon eine hervorragende Aussicht auf den Pic du Canigou mit seinen 2784,7m. In Villefranche führt die Route nach Casteil (D116). Dieser Ort ist recht klein, hat einen Campingplatz und ein paar Pensionen und liegt auf knapp 800m.
Hier startet der eigentliche Querungsversuch. Die Route der Hauptquerung:
Casteil (ca. 800m) - Col du Jou (1125m) - Refuge du Mariailles (ca. 1700m) - Pla Guillem (ca. 2200m) - Collada del Vent (2229m) - Collada Roques Blanques (2252m) - La Preste - Prats-de-Mollo (745m).
Von Prats-de-Mollo über die D115 Richtung Arles-sur-Tech, zum Abzweig am "Pas de Loup". Hier auf der D3 Richtung Coustouges (ca. 820m) an der französisch-spanischen Grenze. Von dort abwärts über Macanet de Cabrenys, am Stausee von Boadella vorbei bis nach Figueres. Hier endet die Pyrenäenüberquerung.

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