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Paris - Brest Loudeac - Paris 2007
Vorrede: Es ist bekannt, dass ich gern und viel radfahre. Im Januar 2007 entdeckte ich im Internet
zufällig das "Randonnieren". Langstreckenfahren im klassischen Sinne. Das sind keine
Rennen, sondern es geht um die Bewältigung einer langen Strecke in einem gewissen Zeitrahmen. Die
großartigste Veranstaltung dieser Art ist die alle vier Jahre stattfindende Fahrt von Paris
nach Brest und wieder zurück nach Paris (PBP). Insgesamt etwas mehr als 1200km in maximal 90 Stunden. Über PBP kann man an vielen Stellen etliches nachlesen
und ich verzichte hier darauf näher einzugehen.
Als ich im Januar von PBP las, war ich Feuer und Flamme dieses zu fahren und schaffte auch einigermaßen
problemlos ohne weiteres Training alle Qualifikationen, so dass es
im August hieß: ¨Paris, Paris, ich fahre nach Paris!"
Es war eine wirklich wilde Fahrt und die "DNFs" (Abbrecher) waren zahlreich , was gewiss großteilig - jedoch nicht nur - am Wetter lag.
Zunächst zum Wetter: Es war nass! Oh was war es nass! Am Donnerstag hat
es fast den ganzen Tag wie aus Eimern geschüttet, aber auch von Montag
Abend bis Dienstag Mittag hat es ordentlich geregnet. Dann folgte
eine etwas trockenere Phase mit nur einigen Regenschauerm und
Nieselregen bis Mittwoch Mittag. Ab dann hat es wieder richtig ordentlich
geregnet, ab Mittwoch Abend bis Donnerstag Abend wie aus Kübeln - aus großen Kübeln.
Auch war es recht kühl, ob das am Dienstag Mittag gesichtete Thermometer richtig ging, das gerade mal
11ºC anzeigte weiß ich nicht, aber warm war es wahrlich nicht.
Ich hatte vom Start bis zur Zieleinfaht am Freitag um 8:30 Uhr nonstop
meine Regenhose an (jetzt weiß ich was atmungsaktives Material wert
ist), nur einmal 20 Minuten unterbrochen als ich in Loudeac duschte.
Meistens hatte ich auch meine nichtatmungsaktive Regenjake an, sowie
meine Neoprenüberschuhe. Ich hatte vom Start am Montag Abend bis zur Ankunft am Freitag Morgen
ununterbrochen nasse Füße.
Aber auch wenn ich den Regen nicht gerade prickelnd fand, dem hätte ich
wahrscheinlich noch standgehalten, aber es lief recht viel anderes nicht gut. Der Regen
und die kühlen Temperaturen kamen dann nicht gerade verbessernd hinzu.
Eine gute Stunde vor dem Start in Gyancourt am Montag Abend. Noch war es trocken...
Ich bin mit der dritten 600 Personengruppe der ca. 3000 90-Stunden-Fahrer um 22:30
in Paris (Gyancourt) gestartet, genau pünktlich zum
Regenbeginn.
Doch der machte mir zunächst noch recht wenig. Erstens war ich optimistisch,
dass er nicht lang anhielte und zweitens war ich viel zu sehr
damit beschäftigt meine am Tage vorher aufgetretenen nicht gerade
angenehmen Verdauungsprobleme zu kontrollieren. Der Anblick der schier endlosen Kette von
roten Lichtern vor einem und weißen Lichtern hinter einem war großartig und
beflügelnd. So viele Fahrer, alle mit dem gleichen Ziel!
Nach knapp zwei Stunden bei km 57 dann der erste herbe Rückschlag:
mein Schaltwerferkabel riss. Jetzt habe ich dieses Rad etwas mehr als ein Jahr und fuhr damit bereits gut 12.000
km, aber das geschah bisher nicht und so hatte ich damit auch gar nicht gerechnet und war
auch nicht auf die Idee gekommen ein Ersatzkabel mitzuführen (obwohl natürlich klar
ist, dass irgendwann so ein Kabel reisst). Von Paris-Brest-Paris wird behauptet es sei sehr hügelig.
Ich weiß nun, das ist wahr - und ohne Schaltung macht das ganz besonderen Spaß.
Zusammen mit der "etwas angespannten Lage" in meinem Darm, fürchte ich breits
ausscheiden zu müssen. Sehr viele Fahrer überholten mich, ein zwei bekannte Gesichter ebenfalls,
denen ich kurz mein Pech schildern konnte und von denen ich immerhin zwei, drei aufmunternde Worte bekam.
Also riss ich mich zusammen und hoffte bei der Kontrolle Mortagne au Perche
die Schaltung reparieren lassen zu könen.
Davor ging es jedoch mehr als 80km ohne Schaltung durch eine nasse, hügelige Nacht. Dazu kam ab
etwa 3:00 Uhr eine schneidene Müdigkeit (ich hatte am Nachmittag leider nicht schlafen können
und war schon vor dem Start bereits knapp 50km gefahren). Da ich allein fuhr (natürlich
waren überall andere PBP-Fahrer unterwegs) mangelte es mir an
Gesprächspartnern um mich wachzuhalten. Das Ziel Mortagne entwickelte
sich bald zum ¨gelobten Land¨, bei dessen Erreichen alles gut werde.
Ich weiß nicht genau wann ich Mortagne erreichte, aber letztlich erreichte ich es. Dort
konnte ich zunächst meine Schaltung reparieren lassen, desweiteren gab es da
eine dringend benötigte Toilette. Ansonsten war die Kontrolle recht entäuschend
und wenig stärkend. Eine kleine Cola trank ich aber immerhin noch. Als ich dann nach fast 2 Stunden
wieder abfuhr (ich musste auf die Reparatur warten), war ich aber wieder einigermaßen
frohen Mutes die Tour zu bewältigen.
Auch wurde es nun hell, was die Müdigkeit zeitweilig eindämmte. Gut und schnell
ging es dennoch nicht vorwärts, aber gegen 10:30 erreichte ich die nächste Kontrolle
Villaines la Juhel bei km 222 (auf dem Tacho etwa 230km).
Weiter ging es und ich merkte bereits, dass ich die ganze Zeit kaum etwas aß und auch
nur wenig trank. Irgendwo unterwegs kaufte ich mal eine Cola und aß eine Banane und
ein paar Cracker. Aber es war sehr wenig. Ich verspürte aber weder Hunger, noch konnte ich
willentlich essen (owohl ich wusste, dass ich essen muss). Eine größere Zeit fuhr ich mit einem Amerikaner aus dem Nordosten
zusammen und unterhielt mich mit ihm. Etwas später schloss ich mich einer anderen Gruppe
Amerikaner an, mit denen ich mich aber nicht unterhielt, sondern auf nachlassenden Regen hoffte.
Etwa bei km 270 wurde es trockener und ich konnte meine Jacke mal ausziehen. Währenddessen
wurde ich allerdings in ein etwas längeres Gespräch mit ein paar Franzosen am Straßenrand
verwickelt was mich wertvolle Zeit kostete. Nachdem ich wieder loskam setze ich die Geschwindigkeit hoch
um endlich schneller vorwärtszukommen.
Irgendwo vor Fougeres am Dienstag um etwa 14:30. Es war nass. Und dieses wurde eingehend von und mit den Franzosen am
Straßenrand diskutiert...
Als ich die Kontrolle Fougeres (km 307) erreichte war, merkte ich die fehlende
Nahrung, sowie den Flüssigkeitsmangel, doch konnte ich auch jetzt nicht essen und kaum trinken, dabei
war meine schwere Gepäcktasche randvoll mit Nahrung, insgesamt etwa 12.000 kCal. So
hielt ich mich nicht lange auf, sondern fuhr alsbald weiter um den Rückstand der Nacht zu verringern.
Auf der Etappe nach Tinteniac erhöhte ich erneut die Geschwindigkeit, vor allem bergauf.
Zusammen mit einer Amerikanerin drehte ich die Geschwindigkeit ordentlich auf. Mittlerweile traf
ich auch viele Sonderfahrzeugfahrer (Liegeräder, Tandems) und 84h-Starter. Es lief nun eigentlich ganz gut.
Als ich Tinteniac (km 364, Tacho etwa 380km) um 19:00 Uhr erreichte wollte ich planmäßig
eine Pause von einer knappen Stunde machen um einen kurzen Schlaf zu halten und etwas zu
essen. Die Warteschlange am Restarant erschien mir aber, besonders in Anbetracht meiner Appetitlosigkeit, zu lang und einen Schlafplatz konnte
ich auch nicht finden. Letztlich legte ich mich aber unter einer Treppe doch kurz hin, konnte aber kaum schlafen, da
mir übel war und ich permament zitterte.
Um etwa 20:15 Uhr wollte ich weiter, zuvor jedoch wollte ich noch etwas trinken. Nach nur einem
Schluck des isiotonischen Getränks aus der Trinkflasche wurde mir schlagartig
speiübel und auch die größte Konzentration
half mir nicht, mich nicht übergeben zu müssen. Danach brauchte ich einige Zeit um
wieder etwas zu Atem zu kommen. Allerdings dachte ich nicht, dass ich fortsetzen könnte.
Zunächst der Durchfall, dann kaum Nahrungsaufnahme und nun noch das Erbrechen - ich entschied mich
die Unterlagen abzugeben. Erstaunlicherweise wurde ich aber bei der Abgabe der
Dokumente nicht in meiner Entscheidung bekräftigt, sondern ermutigt noch etwas zu
pausieren und es doch weiterzuversuchen. Die Magnetkarte wurde jedoch erneut durch den Kartenleser
gezogen um die Dokumentenabgabe festzuhalten.
Also pausierte ich weiter, trank eine Cola und aß eine Suppe sowie ein wenig Kartofelpüree, was
ich bei mir behalten konnte und fühlte mich hernach schon wieder deutlich besser. Um 22:30 ging ich ins
Kontrollbüro und erklärte meine Weiterfahrt und verließ Tinteniac nach knapp vier
Stunden gegen kurz vor 23:00 Uhr. Zunächst hing ich mich bei einem Tandem
in den Windschatten um wieder in Schwung zu kommen, nach knapp 10 km machte ich aber eine kurze Pause an einem Stand der
Tee anbot, der mir sehr willkommen war. Danach ließ ich mich auf eine Gruppe Franzosen
mit sehr hoher Geschwindigkeit ein. Das ging ca. 20km sehr gut, dann wichen aber die Kräfte und
die Müdigkeit wurde sehr groß. Es fehlte an Nahrung und Flüssigkeit. Die Strecke führte kaum
durch Orte, ich suchte eine Pausenstelle, fand aber keine. Als es etwas trockener war,
entschied ich mich am Wegesrand kurz zu pausieren, doch wurde ich als ich gerade
eingeschlafen war durch eine Motorradstreife wieder geweckt, obendrein begann es schon wieder zu regnen.
Etwas später tauchte eine mich rettende private Verpflegungsstelle auf, wo ich zwei Gläser Tee trank, ein halbes
Marmeldenbrot aß und ein wenig pausierte um nachzudenken wie es weiter ginge.
Mein Reisegepäck: Etwa 12.000 kCal in Form von Pülverchen, Riegeln, Süßigkeiten, Chips, Nüssen, etc. Außerdem ein
2. Trikot, Ersatzwäsche, Regenschutz, Ersatzschlauch, Pumpe, ein wenig Werkzeug, sowie einiger
weiterer Kleinkram.
Ich fuhr weiter, doch in Meneac musste ich dann eine Schlafpause machen, da ich nicht mehr weiter konnte.
Bislang hatte ich kaum geschlafen und das Erbrechen in Tinteniac hatte auch sehr an den Kräften gezehrt.
Ich wartete auf eine Motorradstreife um meine Aufgabe zu erklären, doch es kam keine Streife. Die Zeit
verging ohne große Erholung (eine gute Stunde hatte ich aber an der Kirche geschlafen), ich trank meine Reservecola,
wartete auf irgendwas und da nichts passierte entschloss ich mich irgendwann weiter nach Loudeac
zu fahren. Letztlich erreichte ich Loudeac um etwa 7 Uhr - zu spät. Die lange Pause in Tinteniac
und die Pause in Meneac warfen mich zu weit zurück. Hätte ich Loudeac allerdings in
der Zeit erreicht, wäre ich wahrscheinlich dennoch
nicht im Stande gewesen weiterzufahren - zu groß war die Entkräftung und Dehydrierung.
In Loudeac pausierte ich, fragte in der Krankenstation nach einem Medikament gegen Übelkeit und
gegen Durchfall. Etwas später aß ich eine Suppe und trank Cola. Ich fühlte mich bereits wieder besser.
Ein Stündchen schlief ich, ebenso duschte ich hier und wechselte teilweise meine Kleidung (da sie nicht
wasserfest verpackt war, war auch diese bereits nass). Ich unterhielt mich mit zwei anderen deutschen
Abbrechern, dann recht lang mit einem Belgier, der selbst nicht mitfuhr, sondern auf einen Bekannten
wartete. Ich aß erneut, diesmal nicht nur Suppe, sondern auch Kartoffelpüree und Hähnchen. Es
schmeckte mir und reaktivierte Kräfte. Ich überlegte nun, was zu tun sei. Direkt zurückfahren?
Langsam bis Brest fahren um die Gesamtstrecke kennenzulernen (obendrein sollte in Brest das Wetter gut sein)?
Oder die Strecke per Rad zurückfahren? Da ich mich wieder recht gut fühlte und die Rückkehr
mit der Bahn nicht gerade einfach erschien (16 Stunden oder TGV (Fahrradmitnahme?)), entschied
ich mich für diese Möglichkeit.
Am Mittwoch Nachmittag trat ich also meine Rückfahrt an. Mit jedem Kilometer im Sattel fühlte
ich mich wieder besser. Die Pause in Loudeac tat gut, auch konnte ich nun essen und trinken - beides problemlos.
Bis Tinteniac fuhr ich recht gemächlich. Dort aß und trank ich wieder ordentlich und nach
einer Weile startete ich in die beginnenede Nacht nach Fougeres, wo ich eine größere
Schlafpause machen wollte. Pünktlich zum Start in Tinteniac begann es wieder stark zu regnen.
Ich war nun aber wieder in Form und machte Tempo, in meinem Windschatten zog ich einige Dänen mit.
Nach ca. 30km schlossen ein paar Franzosen auf und ich hängte mich zwischen diese und die Dänen.
In Fougeres angekommen aß ich zunächst wieder ordentlich, Suppe und Hähnchen. Dann suchte ich
einen Schlafplatz, fand aber keinen und entschloss mich letztlich zu versuchen im Restaurant zu schlafen. Das
ging zwar nicht gut, aber ein paar Stunden verbrachte ich dort, wartend und auch schlafend.
Im Restaurant der Kontrollstation Fougeres um etwas nach 5:00 Uhr früh am Donnerstag
Am frühen Morgen startete ich im kräftigen Regen den Weg nach Villaines la Juhel. Nach ein paar
Kilometern pausierte ich an einem Stand um Tee zu trinken und ein Crêpes zu essen. Auf dem weiteren Weg
litt ich recht stark unter Müdigkeit, doch wegen des starken Regens und mangelnden
Unterstellmöglichkeiten war ein Pausieren nicht möglich, es musste also weitergehen.
In Villaines war in der Kontrolle viel los: eine Ausstellung, eine Capoeiragruppe,
aber wenig warmer, trockener Raum zur Pause. Ich aß erneut Suppe und Püree und fuhr bald weiter
nach Mortagne au Perche. Der Weg dorthin war erneut geprägt von sehr starkem Regen und großer
Müdigkeit. In Mortagne kam ich am späten Nachmittag an, unterhielt mich mit einem Franzosen der
auf seinem Helm ein Modell des Eiffelturmes trug und ebenfalls in Loudeac abbrach und mit dem Rad zurückfuhr.
Er war ein recht entspannter Zeitgenosse aus der Gegend um Toulon und ließ sich von Mortagne
abholen, nach Paris wollte er nicht mehr. Nächstes Jahr wollte er zu Fuß ganz Europa abwandern -
sicher war er noch nicht, ob seine Frau mitkäme. Hätte Vor- und Nachteile...
Ich indessen pausierte hier noch eine Weile um Zeit totzuschlagen und machte mich gegen 22:30 Uhr
wieder auf den Weg, das Ziel Dreux - eine Kontrollstation die nur auf dem Rückweg geöffnet war.
Der Regen schwächte sich ab und hörte schließlich sogar auf.
In Dreux aß ich erneut Suppe, trank ein Bier um besser schlafen zu können und rollte meine Matte
aus und schlief eine Weile (hier ließ sich tatsächlich einigermaßen entspannt schlafen).
Mein Plan war dort bis ca. 5 Uhr zu bleiben um eine angenehme Ankunftzeit in Saint Quentin en Yvelines
zu haben. Die letzte Etappe war trocken und ich erhöhte die Geschwindigkeit einmal wieder. Nach
918,7km traf ich in Guyancourt am Gymnase Droits de l'Homme an und fand es okay mich bei der Einfahrt beklatschen
zu lassen. Ich war zwar nicht die ganze Strecke bis Brest gefahren, doch allen Widrigkeiten zum Trotz hatte
ich 3/4 der Strecke zurückgelegt. Die Vedauungsprobleme am Anfang waren sehr belastend, die defekte Schaltung
und der der Tiefpunkt in Tinteniac waren nicht einfach. Das Erbrechen kostete viel Kraft, das sich
wieder Aufraffen waren nicht gerade einfach. So sehe ich die Fahrt gesamt doch einigermaßen als Erfolg an.
Viel ist einfach der Strecke zu verdanken, wäre in Meneac eine Möglichkeit zur Rückkehr gewesen, ich
hätte diese Gelegenheit sehr gern genutzt. Ebenso in Loudeac. Aber die Situation zwang mich praktisch
zum Weiterfahren.
Ich weiß es natürlich nicht, aber ich denke, dass die Verdauungsprobleme auf eine richtige Erkrankung
zurückzuführen waren. Viele hatten gerade eine Magen-Darm-Infektion. Und vorher hatte ich nie Probleme
etwas zu trinken und auch wenn das Essen sonst auch nicht unbedingt sonderlich leicht fiel, so ging es
doch immer und verursachte keine Übelkeit.
Die Fahrtzeit der 918.7 km betrug 43:38 Stunden - also ein Schnitt von etwa 21 km/h. Das ist
für die viel zu große Menge an Gepäck (die durch den Regen auch noch besonders schwer wurde),
die Nässe und Kälte und die weiteren Widrigkeiten ganz okay.
Letztlich sehe ich die Teilnahme an PBP 2007 als für mich doch recht erfolgreich an - trotz des Ausscheidens. Ein
wenig schade ist das natürlich dennoch, aber vielleicht versuche ich 2011 ja erneut mein Glück. Wenn
die Bedingugen dann besser sind, sollte es eigentlich kein Problen darstellen. Meine Beine
waren noch sehr gut in Form, auch sitzen konnte ich noch gut, Knieprobleme hatte ich ebenfalls keine.
Die beste Suppe gab es übrigens in Loudeac, auch das Hähnchen und das Püree dort
waren vorzüglich.
Der Weg von Guyancourt zum Hotel nach Jouy-en-Josas fiel ein wenig schwer und in dem
Supermarkt, bei dem ich hielt, wartete ich die ganze Zeit darauf angesprochen zu werden, dass
ich unangenehm rieche (was so war!).
Mit der An-und Abreise nach Guyancourt legte ich seit Montag Mittag etwa 980km mit dem Rad zurück.
Das ist meine bisher längste Strecke innerhalb von vier Tagen gewesen.
Im Hotel genoss ich ein Bad und schlief mich aus. Muskelkater und andere Schmerzerscheinungen stellten sich
in der Folge keine ein, allerdings fesselte mich bei der Ankunft in Deutschland ein Infekt an das Bett, ob
der etwas mit den anderen Problemen der Tour zu tun hatte - wer weiß. Immerhin hatte ich so die Zeit
diesen Bericht zu schreiben.
Gegen Ende das obligatorische Foto vom Beginn. Am Nachmittag vor dem Start in Gyancourt vor dem Gymnasium.
Da sah alles noch gut aus. Zwischendurch war es schwer. Am Ziel war es dann wieder gut
Noch einige Anmerkungen: Irgendwo las ich etwas von etwa 1500 oder 2000 Abbrechern, das ist bei ca. 5000 Startern
eine ganze Menge (Anmerkung vom 11-09-2007: Die Abbruchquote lag bei etwas mehr als 27%). In anderen Jahren betrug die Abbrecherquote nur etwa 10%, angeblich war das Wetter das
schlechteste seit vierzig Jahren.
Ein Abbruch ist immer ärgerlich, aber letztlich finde ich das nicht so schlimm. Es wird gern
vergessen, dass die Hauptidee des Randonnierens die Auseinandersetzung mit einem selbst ist. Und ich
bin letztendlich für mich mit dem Verlauf einigermaßen zufrieden. Viele sehen das zu sehr als Leistungsschau der
Eitelkeiten und hetzen irgendwelchen quantifizierbaren Erfolgen nach (z.B. Fahrtzeiten).
Viel wird und wurde über die Zulassung von Begleitfahrzeugen diskutiert. Ohne Zweifel, ein Begleitfahzeug
ist eine sehr große Hife und unterwegs hätte ich mir manches Mal auch eines gewünscht. Aber
letztlich halte ich nicht sehr viel davon, denn dann ist die Fahrt nicht mehr frei von fremder Hilfe und es wird viel vom eigentlichen Charakter genommen, es geht dann mehr in
Richtung Radrennen. Das ist zwar auch eine schöne Sache, aber meines Erachtens eine andere
Disziplin. Letztendlich muss aber jeder für sich entscheiden wie und warum er PBP fahren will.
Ob ich 2011 wieder dabei bin? Das wird sich dann zeigen. Am symphatischsten war mir dieser
Mitfahrer aus der Gegend um Toulon. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann hieß es bei ihm:
Mach was du willst - Hauptsache du hast eine gute Zeit dabei.
Das lasse ich mal so stehen.
Zum Abschluss noch ein besonders großes Dankeschön an alle Unterstützer, insbesondere B.K., vor
und während der Fahrt für den moralischen Beistand.
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